Der Schuko-Stecker ist bereits durch Haushalts- und Arbeitsgeräte geläufig (Bild 1). Kühlschränke, Kaffeemaschinen, Gartengeräte und Bohrmaschinen – alle haben einen solchen
Schuko-Stecker, der in unsere Steckdosen passt. Seine zwei Kontaktstifte und die runde Form sind prägende Merkmale. Den Namen hat der Stecker als Abkürzung für das Wort Schutzkontakt.
Durch seinen Aufbau und seine technischen Merkmale bietet der er einen höheren Schutz als viele andere haushaltsübliche Steckerarten, was ihn für die Installation bzw. den Anschluss von
Mini-PV-Anlagen geeignet macht.
Der Wieland-Stecker unterscheidet sich vom Schuko-Stecker einerseits im Aussehen und andererseits im Hinblick auf die Sicherheit. Er erfüllt im Gegensatz zum Schuko-Stecker die
Anforderungen bestimmter Normen. Einerseits betrifft dies die Norm DIN VDE V 0100-551-1, andererseits die Norm DIN VDE V 0628‐1. Aus der Erfüllung der Anforderungen beider Normen leitet
sich ein höherer Sicherheitsstandard bei der Nutzung von Stecker-PV-Anlagen ab.
Norm DIN VDE V 0100-551-1 zum “Errichten von Niederspannungsanlagen”: Hier werden Anforderungen an die Kategorien des Anschlusses einer Stromerzeugungsanlage gestellt. Dabei ist explizit
gefordert, dass eine Mini-Solar-Anlage über eine spezielle Energiesteckvorrichtung angeschlossen werden soll. Da elektrische Anlagen in Gebäuden auf eine zentrale Einspeisung von Strom
ausgelegt seien, müsse zum Schutz eine Beurteilung und eventuell eine Anpassung des Stromkreises durch eine Elektrofachkraft vorgenommen werden. Dies soll durch die Norm gewährleistet
werden.
Norm DIN VDE V 0628‐1 zur “Einspeisung in separate Stromkreise”: Diese Norm besagt nichts anderes, als dass der Stecker speziell zur Einspeisung von Strom aus einer Solar-Anlage
entwickelt wurde. Dies führt beispielsweise zu einer geringeren Gefahr für eine unsachgemäße Nutzung durch Laien.
Wegen seines speziellen Einsatzbereichs und seinen daraus folgenden Eigenschaften ist ein Wieland-Stecker ohne Zweifel sicherer. Strittig ist jedoch, ob dieses Ausmaß der Sicherheit
maßgeblich ist, denn unter den mehr als 200.000 Anlagen-Eigentümern, die die Mini-PV mit Schuko-Stecker betreiben, ist es bisher zu keinerlei Schadensfällen gekommen.
Nachdem der Stecker eingesteckt ist, lässt er sich nicht mehr per Hand herausziehen. Anwender müssen ihn per Schraubenzieher von der Anschlussdose lösen. Eine unsachgemäße Verwendung
durch Laien ist aufgrund dieses Schutzes unwahrscheinlich. Insbesondere als Kindersicherung kann dieser Schutz also sinnvoll sein. Der Nachteil einer besteht hier in der notwendigen
Installation der zugehörigen Wieland-Steckdose durch einen Elektriker. Denn eine Wieland-Einspeisesteckdose ist auf so gut wie keinem Balkon vorab vorzufinden. Ein erheblicher Anteil der
Haushalte hat noch keine Balkonkraftwerke oder Mini-PV-Systeme, sodass beim Umzug oder am bisherigen Wohnort die meisten AnwenderInnen eine derartige Energiesteckdose montieren lassen
müssen. Abgesehen vom Problem des zeitlichen Aufwands, der sich hinter der Beauftragung und der Wartezeit eines Elektrikers befindet, sind aus Sicht der KundInnen außerdem die Kosten ein
Argument gegen die Nutzung eines Wieland-Steckers und der zugehörigen Steckdose.